"Seltene spezifische bzw. sekundäre Diabetes-Formen"
können als Glukosestoffwechselstörung im Rahmen
von anderen Erkrankungen auftreten:

Erkrankungen des exokrinen Pankreas (z. B. Pankreatitis, zystische Fibrose),

Diabetes kann durch eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, auch Pankreatitis genannt verursacht werden. Sie ist der häufigste Grund für eine Sonderform des Diabetes. Sie führt dazu, dass sowohl Verdauungssäfte als auch Hormone, darunter auch Insulin, nicht mehr hergestellt und ausgeschüttet werden. Die Ursachen sind in vielen Fällen Alkoholmissbrauch oder Gallensteine.

Hormonelle Störungen/Endokrinopathien (z. B. Cushing-Syndrom, Akromegalie, Phäochromozytom)

Bei Endokrinopathien werden manchmal sehr hohe Mengen bestimmter Hormone ausgeschüttet. Eine zu hohe Menge bestimmter Hormone sorgt dafür, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin herstellt. Bei anderen Hormonen wiederum führt eine übermäßig große Menge dazu, dass Insulin an den Körperzellen nicht mehr richtig wirken kann. Dadurch kann der Zucker nicht in die Körperzellen aufgenommen werden. Er verbleibt im Blut, der Blutzuckerspiegel steigt an und es entsteht Diabetes. Um diese Form des Diabetes zu behandeln, versuchen die Behandler die zugrunde liegende Erkrankung zu behandeln und dadurch den Diabetes in den Griff zu bekommen.

Medikamente (z. B. Glukokortikoide, Neuroleptika)

Durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder Chemikalien kann Diabetes ausgelöst werden. Diese Medikamente und Chemikalien wirken sich ungünstig auf den Zuckerstoffwechsel aus. Die am meisten bekannten Medikamente sind so genannte Glukokortikoide (z. Bsp. Cortison, Prednison, Dexamethason). Wenn zusätzlich noch weitere Risikofaktoren vorliegen, wie sie vom Typ 2 Diabetes bekannt sind, kann sich ein Diabetes entwickeln. Meist normalisiert sich der Blutzuckerspiegel, wenn die Medikamente wieder abgesetzt werden. In sehr seltenen Fällen kann es jedoch auch passieren das die Zellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren zerstört werden, dann bleibt der Diabetes bestehen.

Genetische Defekte der β-Zellfunktion (z. B. MODY)

Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse in den so genannten Beta-Zellen gebildet. Kommt es hier zu einem genetischen Defekt kann ein Diabetes ausgelöst werden. Diese Form des Diabetes ist insgesamt sehr selten. Die jedoch dabei häufigste Form ist der MODY-Diabetes (Maturity onset diabetes of the young). Diese Form des Diabetes können nur durch genetische Untersuchungen klassifiziert werden.

Genetische Defekte der Insulinwirkung

Dies sind genetisch bedingte Insulinresistenzen durch andere Erkrankungen. In diesem Fall produziert die Bauchspeicheldrüse sehr viel Insulin, aber es kann nicht wirken. Werden in diesem Fall Insulinkonzentrationen gemessen sind diese sehr hoch, trotzdem hat der Betroffene hohe Blutzuckerwerte.

Andere genetische Syndrome, die mit Diabetes assoziiert sind Infektionen und seltene Autoimmunerkrankungen

Der Diabetes mellitus Typ 1 ist eine sogenannte Autoimmunerkrankung, liegt bereits ein Autoimmundefekt vor kann dies die Ursache für weiter Autoimmunerkrankungen sein. Die bekanntesten Autoimmunerkrankungen dabei sind Zöliakie, Rheuma und Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse.